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TRAGNI UND ZUCCOTTI

Tragno : kugelförmiges Gefäß aus glasierten Terrakotta mit 2 oder 4 Griffösen zum Transport
Zuccotto: wie das Tragno, ohne Tragehenkel

Bevor der Aceto Balsamico Tradizionale di Modena auf die Tische der Modeneser kam, um die Speisen mit seinem Duft zu veredeln, oder Krankheiten zu heilen, wurde er in tragni oder zuccotti abgefüllt. Diese außergewöhnlichen Behälter bilden den wichtigsten Gegenstand unserer Ausstellung. Im Laufe der Jahrhunderte wurden sie wegen ihrer Funktion zum Wahrzeichen des Balsamessigs. Sie sind mit unterschiedlichen Dekorationen und Symbolen versehen, die auf die Epoche, von dem Herkunft der Brennerei, auf den vorgesehenen Nutzen und auf das Talent des Töpfers zurückzuführen sind. Beginned mit den edlen und eleganten Exemplaren mit eingeritzten Zeichen (XVI-XVII) zu der nächsten Epoche wechselnd (XVIII-XIX), überwog in unserem Gegend das gefärbte Steinzeug. Die Brennöfen in Modena Castelvetro, Carpi, Sassuolo, San Possidonio produzierten diese Exemplare, deren Zahl sich aber mit der Zeit, durch den Verschleiß und durch die unsichere Hand des Menschen beträchtlich verringerte und dadurch erhöhte sich ihre Rarität und Kostbarkeit. Unsere Sammlung ist ein wahrhaftes Monument des Tragno, das einmalig in dieser Art ist. Jedes Stück hat charakteristische Farben (gelb, eisengrau, kupfergrün, manganbraun), Formen und Zierden, oft von momentanen Fantasie bestimmt. Man kann davon ausgehen, das diese kostbare Stücke zwei Nutzungsvarianten hatten. Das sogenannte TRAGN, gekennzeichnet durch 2 oder 4 „Ohren“, die es ermöglichten einen Strick durch sie zu fädeln und so zu transportieren, oder an einen Deckenbalken aufzuhängen um vor Gefahren und von naschenden Kindern zu schützen. Von diesem unterscheidet sich das „al zucot“, das keine Ösen hat und in der Küche und am Tisch wie eine Flasche benutzt wurde. Beide dienten zur Aufbewahrung von dem Essig, der jeden Winter aus dem kleinsten Fass der Batterie abgeschöpft wurde. In ihnen setzte sich der Alterungsprozeß fort, wenn die Glasur die Keramik nicht vollständig bedeckte und so den Luft- und Oxigentausch ermöglichte. Dies alles kann man bewundern und verstehen versuchen indem man die, von den edlen Zeiten zurückerstattete Objekte, betrachtet.

DIE GLÄSER
In der gleichen Epoche in der die venezianische Glasbläsereien ihre edlen Gläser, in ausgesuchten und reichen Farben produzierten, schafften die Modeneser aus der sandigen Wässern der Flüsse Secchia und Panaro zerbrechliche Gläser mit einer typischen und einzigen Farbe; das „modeneser Grün der Gläser des XVIII. Jahrhunderts“. Bei der Nachahmung der venezianische Gegner gelang es uns, durch die Reinigung des Flusswassers, Exemplare in verschiedenen Farben zu gewinnen, aber mit ungenügenden Ergebnissen. Die Enttäuschung darüber machte es deutlich, dass es nicht möglich war auf unser einzigartiges und weltberühmtes Grün zu verzichten. Die typischen und seltenen Zucchette, die runden und flachen Flaschen, die Gläser, die Lämpchen, die durch ihre Zerbrechlichkeit im Laufe der Zeit selten gewordene Exemplare sind bewundernswert und sind Quellen des Lichts in der Dunkelheit und gleichzeitig Stille und Dynamik der Acetaia. Das edle schwarze Gold wurde von diejenigen, deren Reichtum es erlaubte in den Glasbehältern aufbewahrt und es wurde von den Herzögen von Estense als Geschenk in die wichtigsten Höfe Europas gebracht. Als Kaiser Ferdinand I von Österreich am Anfang des XIX Jahrhunderts erfuhr, dass Franz IV. sich zu seinem Hofe begab, ermahnte er ihn: „... und vergiss es nicht zwei Flaschen von deinem schwarzen Pech mitzubringen.